texte

Lukrezia Krämer. Die Innenwelt der Außenwelt

 

 

 

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag als seien viele der Bilder von Lukrezia Krämer Landschafts-impressionen – der landschaftliche Ausschnitt und die teils offene Textur der Malerei könnten hierfür sprechen –, so vermitteln diese doch eher Stimmungen denn momenthafte Sinneseindrücke. Das Stimmungshafte der Bilder erzeugt die Malerin durch ihr feines Gespür für Farben. Die Tonalität der Bilder kann dabei teils stärker kontrastiv teils harmonisiert ausfallen. Die Wahl der Farben erscheint einerseits am Naturvorbild orientiert, anderseits ist das Natürliche aber in den meisten Bildern übersteigert.

 

 

Neben der besonderen Farbwahl trägt auch der Farbauftrag zum stimmungshaften Charakter der Bilder bei: Viele der Motive scheinen sich eines dauerhaften Zugriffs durch den Betrachter zu entziehen, da der offene Duktus und die teils rauchige Malweise die Bildgegenstände in einer Schwebe belässt. Nichts ist fest und dauerhaft, alles ist schwindend, so der melancholische Inhalt der Bilder. Die Kraft der Kunst ist es aber, diese flüchtigen Momente des Vergehens dauerhaft in eine schöne Form zu fassen. Und an diese Kraft glaubt Lukrezia Krämer.

 

In einigen ihrer neuen Gemälde aus 2019 stößt die Malerin erstmals in einen künstlerischen Grenzbereich zwischen Landschaft und Abstraktion vor, indem sie die Motive ihrer Bilder immer stärker reduziert, wodurch der Farbe eine neue Qualität zukommt. In Gemälden wie „Hinterland“ und „Zugwind“ bestimmt der Landschaftsausschnitt zwar die Verteilung der Farbe, doch tritt hier nun das farbige ausbalancieren der Bildfläche gegenüber der Arbeit im Motiv künstlerisch in den Vordergrund. Für welche weiteren Schritte sich Lukrezia Krämer in ihrer Kunst auch entscheiden mag, durch ihr Studium in der Klasse von Siegfried Anzinger an der Düsseldorfer Kunstakademie, das sie 2019 als dessen Meisterschülerin abschloss, sowie durch ihre eigenen starken künstlerischen Visionen bringt sie alle Voraussetzungen mit, um im Feld der Malerei zukünftig neue Impulse setzen zu können.

 

Prof. Dr. Guido Reuter

Kunstakademie Düsseldorf

 

___________________________________________________________________________________________________

Marise Schreiber über das Bild „Bereht“, Lukrezia Krämer, 125 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2020.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die in Rösrath aufgewachsene Tochter einer phantasievollen Künstlerfamilie kennt sicher die umliegenden Rösrather Wälder, die sogar Geisterbusch genannt werden. Die schmalen nach oben strebenden nackten Baumstämmen konturieren den vom Wind zerzausten farbarmen Waldboden. Irritierend malt Krämer damit die an sich ruhige Szenerie. Somit spürt der Betrachter wie vielfältig die Ansichten eines eher fahl gemalten Landschaftsbildes sein können. Sowohl der Vordergrund, wie auch der tiefe angelegte Hintergrund sind im Wortsinn, in ein Leuchten getaucht.

 

 ___________________________________________________________________________________________________

Lukrezia Krämer hat den Titel aus dem Mittelhochdeutschen gewählt. Aufklärung folgt: Die Übersetzung steht für das Substantiv „Leuchten“ oder das Verb „leuchten“. 2019 hatte Krämer den 1. Preis für ihre Arbeit „Wunderland“ erhalten. Die Künstlerin bleibt auch hier thematisch in der Natur. Es ist eine mit sensibler Farbigkeit gemalte Ansicht eines noch jungen Waldstücks. Mit diesem Wald kann ein „Geisterwald“ assoziiert werden.

 

„Surrealistisch, mystisch, voller Geheimnisse, nie mit konkreten Bezügen zur Wirklichkeit“,

 

Gisela Schwarz über Lukrezia Krämer, KStA 2017

 

„Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.Genauer: Diese Kunst hat nichts mit Umweltschutz, sondern mit Sehnsucht und mit Malerei zu tun. Vis à vis präsentiert Lukrezia Krämer eine Landschaft mit nichts als Luft und Wasser. Das Werk überholt die Romantik des William Turner durch ein imaginäres Licht. Im Kreidegrund fast untergetaucht ist die Ölfarbe, die dieses imaginäre Milieu zur Kunst des Scheins werden lässt. Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.“

 

Helga Meister, Westdeutsche Zeitung 2019

 

 ___________________________________________________________________________________________________

Marise Schreiber über „Wunderland“,   Malerei, Öl/LW,  125 x 150 cm, 2017.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Künstlerin malt den Wiedererkennungswert für eine Landschaft zwar so, wie wir sie zu kennen glauben. Und doch schleicht sich im Zeitalter von Technisierung und Digitalisierung bei genauerer Betrachtung ein Missklang, eine Irritation ein. Die Bildkomposition wird durch das miniaturhaft gemalte Kind im (unschuldigen) weißen Sonntagskleidchen gestört. Die idyllische Waldeinsamkeit wird gebrochen durch Fragen, wie, „Was macht ein Kind allein im Wald und von wem wird es beobachtet?“

 

___________________________________________________________________________________________________

Lukrezia Krämers Arbeit könnte auf den ersten Blick zügig erzählt werden. Dem Betrachter fällt die Geschichte von  „Alice im Wunderland“ ein, einem kleinen Mädchen mitten in einer Phantasiewelt.

 

Darum geht es der Künstlerin nicht. Die realistisch gemalte Landschaft bedient sich großzügig der Horizontalen wie der Senkrechten. Ein weiteres Stilmittel sind die nahezu klassischen Perspektiven. Krämer erzielt über eine Szenerie der Romantik eine aktuelle unaufdringliche Spannung.

                            

Contact: mail@lukreziakraemer.com                                         LUKREzia Krämer - © 2019 - 2022                                          Webdesign: www.vincentslegers.com

IMPRESSUM

texte

Lukrezia Krämer. Die Innenwelt der Außenwelt

 

 

 

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag als seien viele der Bilder von Lukrezia Krämer Landschafts-impressionen – der landschaftliche Ausschnitt und die teils offene Textur der Malerei könnten hierfür sprechen –, so vermitteln diese doch eher Stimmungen denn momenthafte Sinneseindrücke. Das Stimmungshafte der Bilder erzeugt die Malerin durch ihr feines Gespür für Farben. Die Tonalität der Bilder kann dabei teils stärker kontrastiv teils harmonisiert ausfallen. Die Wahl der Farben erscheint einerseits am Naturvorbild orientiert, anderseits ist das Natürliche aber in den meisten Bildern übersteigert.

 

 

Neben der besonderen Farbwahl trägt auch der Farbauftrag zum stimmungshaften Charakter der Bilder bei: Viele der Motive scheinen sich eines dauerhaften Zugriffs durch den Betrachter zu entziehen, da der offene Duktus und die teils rauchige Malweise die Bildgegenstände in einer Schwebe belässt. Nichts ist fest und dauerhaft, alles ist schwindend, so der melancholische Inhalt der Bilder. Die Kraft der Kunst ist es aber, diese flüchtigen Momente des Vergehens dauerhaft in eine schöne Form zu fassen. Und an diese Kraft glaubt Lukrezia Krämer.

 

In einigen ihrer neuen Gemälde aus 2019 stößt die Malerin erstmals in einen künstlerischen Grenzbereich zwischen Landschaft und Abstraktion vor, indem sie die Motive ihrer Bilder immer stärker reduziert, wodurch der Farbe eine neue Qualität zukommt. In Gemälden wie „Hinterland“ und „Zugwind“ bestimmt der Landschaftsausschnitt zwar die Verteilung der Farbe, doch tritt hier nun das farbige ausbalancieren der Bildfläche gegenüber der Arbeit im Motiv künstlerisch in den Vordergrund. Für welche weiteren Schritte sich Lukrezia Krämer in ihrer Kunst auch entscheiden mag, durch ihr Studium in der Klasse von Siegfried Anzinger an der Düsseldorfer Kunstakademie, das sie 2019 als dessen Meisterschülerin abschloss, sowie durch ihre eigenen starken künstlerischen Visionen bringt sie alle Voraussetzungen mit, um im Feld der Malerei zukünftig neue Impulse setzen zu können.

 

Prof. Dr. Guido Reuter

Kunstakademie Düsseldorf

 

___________________________________________________________________________________________________

Marise Schreiber über das Bild „Bereht“, Lukrezia Krämer, 125 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2020.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die in Rösrath aufgewachsene Tochter einer phantasievollen Künstlerfamilie kennt sicher die umliegenden Rösrather Wälder, die sogar Geisterbusch genannt werden. Die schmalen nach oben strebenden nackten Baumstämmen konturieren den vom Wind zerzausten farbarmen Waldboden. Irritierend malt Krämer damit die an sich ruhige Szenerie. Somit spürt der Betrachter wie vielfältig die Ansichten eines eher fahl gemalten Landschaftsbildes sein können. Sowohl der Vordergrund, wie auch der tiefe angelegte Hintergrund sind im Wortsinn, in ein Leuchten getaucht.

 

 ___________________________________________________________________________________________________

Lukrezia Krämer hat den Titel aus dem Mittelhochdeutschen gewählt. Aufklärung folgt: Die Übersetzung steht für das Substantiv „Leuchten“ oder das Verb „leuchten“. 2019 hatte Krämer den 1. Preis für ihre Arbeit „Wunderland“ erhalten. Die Künstlerin bleibt auch hier thematisch in der Natur. Es ist eine mit sensibler Farbigkeit gemalte Ansicht eines noch jungen Waldstücks. Mit diesem Wald kann ein „Geisterwald“ assoziiert werden.

 

Bereht, Öl auf Leinwand, 125 X 160 cm, 2020.

„Surrealistisch, mystisch, voller Geheimnisse, nie mit konkreten Bezügen zur Wirklichkeit“,

 

Gisela Schwarz über Lukrezia Krämer, KStA 2017

 

„Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.Genauer: Diese Kunst hat nichts mit Umweltschutz, sondern mit Sehnsucht und mit Malerei zu tun. Vis à vis präsentiert Lukrezia Krämer eine Landschaft mit nichts als Luft und Wasser. Das Werk überholt die Romantik des William Turner durch ein imaginäres Licht. Im Kreidegrund fast untergetaucht ist die Ölfarbe, die dieses imaginäre Milieu zur Kunst des Scheins werden lässt. Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.“

 

Helga Meister, Westdeutsche Zeitung 2019

 

 ___________________________________________________________________________________________________

Marise Schreiber über „Wunderland“,   Malerei, Öl/LW,  125 x 150 cm, 2017.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Künstlerin malt den Wiedererkennungswert für eine Landschaft zwar so, wie wir sie zu kennen glauben. Und doch schleicht sich im Zeitalter von Technisierung und Digitalisierung bei genauerer Betrachtung ein Missklang, eine Irritation ein. Die Bildkomposition wird durch das miniaturhaft gemalte Kind im (unschuldigen) weißen Sonntagskleidchen gestört. Die idyllische Waldeinsamkeit wird gebrochen durch Fragen, wie, „Was macht ein Kind allein im Wald und von wem wird es beobachtet?“

 

___________________________________________________________________________________________________

Lukrezia Krämers Arbeit könnte auf den ersten Blick zügig erzählt werden. Dem Betrachter fällt die Geschichte von  „Alice im Wunderland“ ein, einem kleinen Mädchen mitten in einer Phantasiewelt.

 

Darum geht es der Künstlerin nicht. Die realistisch gemalte Landschaft bedient sich großzügig der Horizontalen wie der Senkrechten. Ein weiteres Stilmittel sind die nahezu klassischen Perspektiven. Krämer erzielt über eine Szenerie der Romantik eine aktuelle unaufdringliche Spannung.

                            

Contact: mail@lukreziakraemer.com                                         LUKREzia Krämer - © 2019 - 2022                                          Webdesign: www.vincentslegers.com

IMPRESSUM

texte

Lukrezia Krämer. Die Innenwelt der Außenwelt

 

 

 

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag als seien viele der Bilder von Lukrezia Krämer Landschafts-impressionen – der landschaftliche Ausschnitt und die teils offene Textur der Malerei könnten hierfür sprechen –, so vermitteln diese doch eher Stimmungen denn momenthafte Sinneseindrücke. Das Stimmungshafte der Bilder erzeugt die Malerin durch ihr feines Gespür für Farben. Die Tonalität der Bilder kann dabei teils stärker kontrastiv teils harmonisiert ausfallen. Die Wahl der Farben erscheint einerseits am Naturvorbild orientiert, anderseits ist das Natürliche aber in den meisten Bildern übersteigert.

 

 

Neben der besonderen Farbwahl trägt auch der Farbauftrag zum stimmungshaften Charakter der Bilder bei: Viele der Motive scheinen sich eines dauerhaften Zugriffs durch den Betrachter zu entziehen, da der offene Duktus und die teils rauchige Malweise die Bildgegenstände in einer Schwebe belässt. Nichts ist fest und dauerhaft, alles ist schwindend, so der melancholische Inhalt der Bilder. Die Kraft der Kunst ist es aber, diese flüchtigen Momente des Vergehens dauerhaft in eine schöne Form zu fassen. Und an diese Kraft glaubt Lukrezia Krämer.

 

In einigen ihrer neuen Gemälde aus 2019 stößt die Malerin erstmals in einen künstlerischen Grenzbereich zwischen Landschaft und Abstraktion vor, indem sie die Motive ihrer Bilder immer stärker reduziert, wodurch der Farbe eine neue Qualität zukommt. In Gemälden wie „Hinterland“ und „Zugwind“ bestimmt der Landschaftsausschnitt zwar die Verteilung der Farbe, doch tritt hier nun das farbige ausbalancieren der Bildfläche gegenüber der Arbeit im Motiv künstlerisch in den Vordergrund. Für welche weiteren Schritte sich Lukrezia Krämer in ihrer Kunst auch entscheiden mag, durch ihr Studium in der Klasse von Siegfried Anzinger an der Düsseldorfer Kunstakademie, das sie 2019 als dessen Meisterschülerin abschloss, sowie durch ihre eigenen starken künstlerischen Visionen bringt sie alle Voraussetzungen mit, um im Feld der Malerei zukünftig neue Impulse setzen zu können.

 

Prof. Dr. Guido Reuter

Kunstakademie Düsseldorf

 

__________________________________________________________________________________

Marise Schreiber über das Bild „Bereht“, Lukrezia Krämer, 125 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2020.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die schmalen nach oben strebenden nackten Baumstämmen konturieren den vom Wind zerzausten farbarmen Waldboden. Irritierend malt Krämer damit die an sich ruhige Szenerie. Somit spürt der Betrachter wie vielfältig die Ansichten eines eher fahl gemalten Landschaftsbildes sein können. Sowohl der Vordergrund, wie auch der tiefe angelegte Hintergrund sind im Wortsinn, in ein Leuchten getaucht.

 

 ___________________________________________________________________________________________________

Lukrezia Krämer hat den Titel aus dem Mittelhochdeutschen gewählt. Aufklärung folgt: Die Übersetzung steht für das Substantiv „Leuchten“ oder das Verb „leuchten“. 2019 hatte Krämer den 1. Preis für ihre Arbeit „Wunderland“ erhalten. Die Künstlerin bleibt auch hier thematisch in der Natur. Es ist eine mit sensibler Farbigkeit gemalte Ansicht eines noch jungen Waldstücks. Mit diesem Wald kann ein „Geisterwald“ assoziiert werden.

 

Die in Rösrath aufgewachsene Tochter einer phantasievollen Künstlerfamilie kennt sicher die umliegenden Rösrather Wälder, die sogar Geisterbusch genannt werden.

 

„Surrealistisch, mystisch, voller Geheimnisse, nie mit konkreten Bezügen zur Wirklichkeit“,

 

Gisela Schwarz über Lukrezia Krämer, KStA 2017

 

„Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.Genauer: Diese Kunst hat nichts mit Umweltschutz, sondern mit Sehnsucht und mit Malerei zu tun. Vis à vis präsentiert Lukrezia Krämer eine Landschaft mit nichts als Luft und Wasser. Das Werk überholt die Romantik des William Turner durch ein imaginäres Licht. Im Kreidegrund fast untergetaucht ist die Ölfarbe, die dieses imaginäre Milieu zur Kunst des Scheins werden lässt. Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.“

 

Helga Meister, Westdeutsche Zeitung 2019

 

 ___________________________________________________________________________________________________

Marise Schreiber über „Wunderland“,   Malerei, Öl/LW,  125 x 150 cm, 2017.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Künstlerin malt den Wiedererkennungswert für eine Landschaft zwar so, wie wir sie zu kennen glauben. Und doch schleicht sich im Zeitalter von Technisierung und Digitalisierung bei genauerer Betrachtung ein Missklang, eine Irritation ein. Die Bildkomposition wird durch das miniaturhaft gemalte Kind im (unschuldigen) weißen Sonntagskleidchen gestört. Die idyllische Waldeinsamkeit wird gebrochen durch Fragen, wie, „Was macht ein Kind allein im Wald und von wem wird es beobachtet?“

 

___________________________________________________________________________________________________

Lukrezia Krämers Arbeit könnte auf den ersten Blick zügig erzählt werden. Dem Betrachter fällt die Geschichte von  „Alice im Wunderland“ ein, einem kleinen Mädchen mitten in einer Phantasiewelt.

 

Darum geht es der Künstlerin nicht. Die realistisch gemalte Landschaft bedient sich großzügig der Horizontalen wie der Senkrechten. Ein weiteres Stilmittel sind die nahezu klassischen Perspektiven. Krämer erzielt über eine Szenerie der Romantik eine aktuelle unaufdringliche Spannung.

                            

Contact: mail@lukreziakraemer.com                                         LUKREzia Krämer - © 2019 - 2022                                          Webdesign: www.vincentslegers.com

IMPRESSUM

texte

Lukrezia Krämer. Die Innenwelt der Außenwelt

 

 

 

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag als seien viele der Bilder von Lukrezia Krämer Landschafts-impressionen – der landschaftliche Ausschnitt und die teils offene Textur der Malerei könnten hierfür sprechen –, so vermitteln diese doch eher Stimmungen denn momenthafte Sinneseindrücke. Das Stimmungshafte der Bilder erzeugt die Malerin durch ihr feines Gespür für Farben. Die Tonalität der Bilder kann dabei teils stärker kontrastiv teils harmonisiert ausfallen. Die Wahl der Farben erscheint einerseits am Naturvorbild orientiert, anderseits ist das Natürliche aber in den meisten Bildern übersteigert.

 

 

Neben der besonderen Farbwahl trägt auch der Farbauftrag zum stimmungshaften Charakter der Bilder bei: Viele der Motive scheinen sich eines dauerhaften Zugriffs durch den Betrachter zu entziehen, da der offene Duktus und die teils rauchige Malweise die Bildgegenstände in einer Schwebe belässt. Nichts ist fest und dauerhaft, alles ist schwindend, so der melancholische Inhalt der Bilder. Die Kraft der Kunst ist es aber, diese flüchtigen Momente des Vergehens dauerhaft in eine schöne Form zu fassen. Und an diese Kraft glaubt Lukrezia Krämer.

 

In einigen ihrer neuen Gemälde aus 2019 stößt die Malerin erstmals in einen künstlerischen Grenzbereich zwischen Landschaft und Abstraktion vor, indem sie die Motive ihrer Bilder immer stärker reduziert, wodurch der Farbe eine neue Qualität zukommt. In Gemälden wie „Hinterland“ und „Zugwind“ bestimmt der Landschaftsausschnitt zwar die Verteilung der Farbe, doch tritt hier nun das farbige ausbalancieren der Bildfläche gegenüber der Arbeit im Motiv künstlerisch in den Vordergrund. Für welche weiteren Schritte sich Lukrezia Krämer in ihrer Kunst auch entscheiden mag, durch ihr Studium in der Klasse von Siegfried Anzinger an der Düsseldorfer Kunstakademie, das sie 2019 als dessen Meisterschülerin abschloss, sowie durch ihre eigenen starken künstlerischen Visionen bringt sie alle Voraussetzungen mit, um im Feld der Malerei zukünftig neue Impulse setzen zu können.

 

Prof. Dr. Guido Reuter

Kunstakademie Düsseldorf

 

 

                            

Contact: mail@lukreziakraemer.com                    LUKREzia Krämer - © 2019 - 2022                     Webdesign: www.vincentslegers.com

IMPRESSUM

Marise Schreiber über das Bild „Bereht“, Lukrezia Krämer, 125 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2020.

 

Lukrezia Krämer hat den Titel aus dem Mittelhochdeutschen gewählt. Aufklärung folgt: Die Übersetzung steht für das Substantiv „Leuchten“ oder das Verb „leuchten“. 2019 hatte Krämer den 1. Preis für ihre Arbeit „Wunderland“ erhalten. Die Künstlerin bleibt auch hier thematisch in der Natur. Es ist eine mit sensibler Farbigkeit gemalte Ansicht eines noch jungen Waldstücks. Mit diesem Wald kann ein „Geisterwald“ assoziiert werden.

 

Die in Rösrath aufgewachsene Tochter einer phantasievollen Künstlerfamilie kennt sicher die umliegenden Rösrather Wälder, die sogar Geisterbusch genannt werden. Die schmalen nach oben strebenden nackten Baumstämmen konturieren den vom Wind zerzausten farbarmen Waldboden. Irritierend malt Krämer damit die an sich ruhige Szenerie. Somit spürt der Betrachter wie vielfältig die Ansichten eines eher fahl gemalten Landschaftsbildes sein können. Sowohl der Vordergrund, wie auch der tiefe angelegte Hintergrund sind im Wortsinn, in ein Leuchten getaucht.

 

„Surrealistisch, mystisch, voller Geheimnisse, nie mit konkreten Bezügen zur Wirklichkeit“,

 

Gisela Schwarz über Lukrezia Krämer, KStA 2017

 

„Diese Kunst hat nichts mit Umweltschutz, sondern mit Sehnsucht und mit Malerei zu tun. Vis à vis präsentiert Lukrezia Krämer eine Landschaft mit nichts als Luft und Wasser. Das Werk überholt die Romantik des William Turner durch ein imaginäres Licht. Im Kreidegrund fast untergetaucht ist die Ölfarbe, die dieses imaginäre Milieu zur Kunst des Scheins werden lässt. Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.“

 

Helga Meister, Westdeutsche Zeitung 2019

Marise Schreiber über „Wunderland“,   Malerei, Öl/LW,  125 x 150 cm, 2017.

 

Lukrezia Krämers Arbeit könnte auf den ersten Blick zügig erzählt werden. Dem Betrachter fällt die Geschichte von  „Alice im Wunderland“ ein, einem kleinen Mädchen mitten in einer Phantasiewelt.

 

Darum geht es der Künstlerin nicht. Die realistisch gemalte Landschaft bedient sich großzügig der Horizontalen wie der Senkrechten. Ein weiteres Stilmittel sind die nahezu klassischen Perspektiven. Krämer erzielt über eine Szenerie der Romantik eine aktuelle unaufdringliche Spannung.Die Künstlerin malt den Wiedererkennungswert für eine Landschaft zwar so, wie wir sie zu kennen glauben. Und doch schleicht sich im Zeitalter von Technisierung und Digitalisierung bei genauerer Betrachtung ein Missklang, eine Irritation ein. Die Bildkomposition wird durch das miniaturhaft gemalte Kind im (unschuldigen) weißen Sonntagskleidchen gestört. Die idyllische Waldeinsamkeit wird gebrochen durch Fragen, wie, „Was macht ein Kind allein im Wald und von wem wird es beobachtet?“

Lukrezia Krämer. Die Innenwelt der Außenwelt

 

 

 

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag als seien viele der Bilder von Lukrezia Krämer Landschafts-impressionen – der landschaftliche Ausschnitt und die teils offene Textur der Malerei könnten hierfür sprechen –, so vermitteln diese doch eher Stimmungen denn momenthafte Sinneseindrücke. Das Stimmungshafte der Bilder erzeugt die Malerin durch ihr feines Gespür für Farben. Die Tonalität der Bilder kann dabei teils stärker kontrastiv teils harmonisiert ausfallen. Die Wahl der Farben erscheint einerseits am Naturvorbild orientiert, anderseits ist das Natürliche aber in den meisten Bildern übersteigert.

 

Neben der besonderen Farbwahl trägt auch der Farbauftrag zum stimmungshaften Charakter der Bilder bei: Viele der Motive scheinen sich eines dauerhaften Zugriffs durch den Betrachter zu entziehen, da der offene Duktus und die teils rauchige Malweise die Bildgegenstände in einer Schwebe belässt. Nichts ist fest und dauerhaft, alles ist schwindend, so der melancholische Inhalt der Bilder. Die Kraft der Kunst ist es aber, diese flüchtigen Momente des Vergehens dauerhaft in eine schöne Form zu fassen. Und an diese Kraft glaubt Lukrezia Krämer.

 

In einigen ihrer neuen Gemälde aus 2019 stößt die Malerin erstmals in einen künstlerischen Grenzbereich zwischen Landschaft und Abstraktion vor, indem sie die Motive ihrer Bilder immer stärker reduziert, wodurch der Farbe eine neue Qualität zukommt. In Gemälden wie „Hinterland“ und „Zugwind“ bestimmt der Landschaftsausschnitt zwar die Verteilung der Farbe, doch tritt hier nun das farbige ausbalancieren der Bildfläche gegenüber der Arbeit im Motiv künstlerisch in den Vordergrund. Für welche weiteren Schritte sich Lukrezia Krämer in ihrer Kunst auch entscheiden mag, durch ihr Studium in der Klasse von Siegfried Anzinger an der Düsseldorfer Kunstakademie, das sie 2019 als dessen Meisterschülerin abschloss, sowie durch ihre eigenen starken künstlerischen Visionen bringt sie alle Voraussetzungen mit, um im Feld der Malerei zukünftig neue Impulse setzen zu können.

 

Prof. Dr. Guido Reuter

Kunstakademie Düsseldorf

 

                            

Contact: mail@lukreziakraemer.com        LUKREzia Krämer - © 2019 - 2022         Webdesign: www.vincentslegers.com

IMPRESSUM

Marise Schreiber über das Bild „Bereht“, Lukrezia Krämer, 125 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2020.

 

Lukrezia Krämer hat den Titel aus dem Mittelhochdeutschen gewählt. Aufklärung folgt: Die Übersetzung steht für das Substantiv „Leuchten“ oder das Verb „leuchten“. 2019 hatte Krämer den 1. Preis für ihre Arbeit „Wunderland“ erhalten. Die Künstlerin bleibt auch hier thematisch in der Natur. Es ist eine mit sensibler Farbigkeit gemalte Ansicht eines noch jungen Waldstücks. Mit diesem Wald kann ein „Geisterwald“ assoziiert werden.

 

Die in Rösrath aufgewachsene Tochter einer phantasievollen Künstlerfamilie kennt sicher die umliegenden Rösrather Wälder, die sogar Geisterbusch genannt werden. Die schmalen nach oben strebenden nackten Baumstämmen konturieren den vom Wind zerzausten farbarmen Waldboden. Irritierend malt Krämer damit die an sich ruhige Szenerie. Somit spürt der Betrachter wie vielfältig die Ansichten eines eher fahl gemalten Landschaftsbildes sein können. Sowohl der Vordergrund, wie auch der tiefe angelegte Hintergrund sind im Wortsinn, in ein Leuchten getaucht.

 

„Surrealistisch, mystisch, voller Geheimnisse, nie mit konkreten Bezügen zur Wirklichkeit“,

 

Gisela Schwarz über Lukrezia Krämer, KStA 2017

 

„Diese Kunst hat nichts mit Umweltschutz, sondern mit Sehnsucht und mit Malerei zu tun. Vis à vis präsentiert Lukrezia Krämer eine Landschaft mit nichts als Luft und Wasser. Das Werk überholt die Romantik des William Turner durch ein imaginäres Licht. Im Kreidegrund fast untergetaucht ist die Ölfarbe, die dieses imaginäre Milieu zur Kunst des Scheins werden lässt. Hier zeigt sich ein Sinn für Schönheit, der in der rauen Wirklichkeit täglich verteidigt werden muss.“

 

Helga Meister, Westdeutsche Zeitung 2019

Marise Schreiber über „Wunderland“,   Malerei, Öl/LW,  125 x 150 cm, 2017.

 

Lukrezia Krämers Arbeit könnte auf den ersten Blick zügig erzählt werden. Dem Betrachter fällt die Geschichte von  „Alice im Wunderland“ ein, einem kleinen Mädchen mitten in einer Phantasiewelt.

 

Darum geht es der Künstlerin nicht. Die realistisch gemalte Landschaft bedient sich großzügig der Horizontalen wie der Senkrechten. Ein weiteres Stilmittel sind die nahezu klassischen Perspektiven. Krämer erzielt über eine Szenerie der Romantik eine aktuelle unaufdringliche Spannung.Die Künstlerin malt den Wiedererkennungswert für eine Landschaft zwar so, wie wir sie zu kennen glauben. Und doch schleicht sich im Zeitalter von Technisierung und Digitalisierung bei genauerer Betrachtung ein Missklang, eine Irritation ein. Die Bildkomposition wird durch das miniaturhaft gemalte Kind im (unschuldigen) weißen Sonntagskleidchen gestört. Die idyllische Waldeinsamkeit wird gebrochen durch Fragen, wie, „Was macht ein Kind allein im Wald und von wem wird es beobachtet?“